#1 Stromverbrauch und PV-Produktion

Datum: 18.08.2024 (21.01.2024 )

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#1 | Zusammenfassung

Entgegen aller Kritik an der Schweizer Energiewende, zeigen die verfügbaren Zahlen im Gesamtkontext, dass wir auf gutem Wege sind. Die Ziele sind realistisch und können erreicht werden, ohne dass unser Wohlstand darunter leidet.

In den nachfolgenden Kapiteln werden Herleitungen und Ausführungen aufgezeigt, dass trotz Bevölkerungswachstum, Steigerung des BIPs und der zunehmenden Elektrifizierung der Stromverbrauch in absoluten Zahlen schwach sinkt oder stagniert und der Gesamtenergiebedarf sogar stark zurückgeht. Aber Achtung…die Verbrauchsmessungen können täuschen…😉. 

Die Photovoltaik hat in der Energiestrategie 2050 eine wichtige Rolle erhalten und kommt diesem Stellenwert schnell näher. Im Jahre 2023 haben wir in der Schweiz eine zusätzliche PV-Produktion für ca. 1.5 TWh installiert. Verglichen mit dem Strom-Endverbrauch bedeutet dies, wir haben in einem Jahr eine zusätzliche Produktion von über 2.5% von unserem jährlichen Endverbrauch erhalten. Somit wurde mit dem Ausbaustand Ende 2023 einen PV-Produktionsanteil am Endverbrauch von über 11% erreicht, davon geht ¼ alleine auf das Konto des Jahres 2023.

Vergleicht man den gemessenen Endverbrauch (Gebäude, Maschinen, Wärmepumpe, E-Auto, usw.) mit dem Gesamtverbrauch (Endverbrauch plus Leitungsverluste und Pumpen), so erkennen wir, dass die Pumpaktivitäten in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Dies kann aber nicht aufgrund der Transportverluste (Endverbrauchs sinkt) oder der Speicherung PV-Produktion in der Schweiz (noch zu klein) sein. 

Sehr interessant wird es, wenn man die monatlichen Verbräuche anschaut und beachtet, dass 40% der installierten PV-Leistung einen nicht gemessenen Eigenverbrauch haben kann. Dies ist entscheidend um zu verstehen, ob nur der Winterstrombedarf aufgrund der Wärmepumpen wächst, oder eventuell auch der Sommerstrombedarf zunimmt !? Meine persönliche Einschätzung ist, dass der Sommerstrombedarf stärker wächst als der Winterstrombedarf. Was im ersten Moment lächerlich klingt, macht durchaus Sinn. Je besser die Gebäude isoliert sind, desto weniger Heizenergie brauchen wir. Im Gegensatz dazu erhalten wir aber ein Wärmeproblem im Sommer, was zur vermehrten Kühlung führt. Hier hat oft der Mensch seine Finger zum Negativen im Spiel (nähere Beschreibung in Kapitel 1.7). 

Mit dem stark wachsenden Eigenverbrauch bei PV-Anlagen erhalten wir immer ungenauere Messdaten. Dies ist aber nicht weiter schlimm, weil die Tendenz aussagekräftig genug ist. Die Verbrauchsmessungen werden immer ungenauer, weil ein beachtlicher Teil der PV-Produktion nicht zu 100% erfasst wird. Dies führt dazu, dass der PV-Strom im Winter-Quartal zu einem grossen Teil vor Ort verbraucht wird. Dadurch erscheint auch die PV-Produktion zu tief und der PV-Beitrag im Winter wird unterschätzt. Eine starke Abweichung in der Verbrauchsmessung erhalten wir im Sommer, weil ein Grossteil des Verbrauchs direkt von der PV-Anlage vor Ort gedeckt werden kann und somit vom Verteilnetzbetreiber nicht gemessen wird und schlussendlich in den Statistikzahlen fehlt.