Netzkosten-Elemente
In der heutigen Zusammenstellung der Schweizer Stromnetzkosten sind netzfremde Elemente enthalten, welche das Bild der Verursacher stark verfälschen. Der weitaus grösste Teil der netzfremden Kosten werden der Netzebene 7 angerechnet. In einem System mit zunehmend dezentraler Stromproduktion ist es unabdingbar, dass jede Netzebene korrekt ausgewiesen wird um den Wert oder die Folgekosten von dezentral eingespeistem Strom, hauptsächlich von Photovoltaik, richtig zu erkennen.
Lies das Abstract online oder lade für die Herleitung und Anregungen der Aussage das Paper herunter.
Beschreibung und Herleitung
Netzkosten-Elemente
(Aktuelle Version: V2019-12-08)
Abstract
Die Elektrizität als Energieträger spielt in unserer Energiewende die zentrale Rolle. Mit steigender dezentraler Stromproduktion in der Schweiz, hauptsächlich Photovoltaik, müssen die Kosten für Unterhalt und Ausbau der Stromnetze intensiv diskutiert werden. Damit die Diskussionen über die zukünftigen Netzkosten nicht zur Hürde für die Energiewende werden, müssen dessen Bestandteile korrekt erfasst und behandelt werden.
Wie sich die Netzkosten in Zukunft entwickeln, hängt stark davon ab wie Produzenten und Verbraucher in die Stromnetze eingebunden werden. Wesentlicher Faktor ist aber auch, welche Komponenten als Netzkosten betrachtet werden. Die Ausweisung der Netzkosten der letzten Jahre zeigen grössere Mängel auf, indem netzfremde Kosten dazugezählt wurden. Aus Prozesssicht und betrieblichen Abläufen macht es durchaus Sinn, dass gewisse Komponenten über das Netzentgelt beim Verbraucher eingefordert werden. Einzelne Elemente sollten aber nicht als Netzkosten ausgewiesen werden. Solche Komponenten sind der nationale Netzzuschlag zur Förderung von erneuerbaren Energien, einige Abgaben an die Kommunen und auch die Systemdienstleistungen der Swissgrid. Gewisse Komponenten belasten einzelne Netzebenen so stark, dass diesen Netzebenen deutlich zu viel Kosten angerechnet wird. Die Netzebene 7 (NE7) erhält dadurch die jährlichen Kosten von 2.5 Mia. CHF anstelle von 1.7 Mia. CHF. Dies ist eine Zunahme von 800 Mio. CHF und entspricht einem Aufschlag von 47%. Bei der verzerrten Darstellung macht die NE7 einen Anteil von 47% der Gesamtkosten aus, was pauschal als die Hälfte bezeichnet wird. Ohne die netzfremden Kosten beträgt der Anteil noch 42.5%. Dies bedeutet, abgebildet auf das Netzentgelt im Konsumprofil H4, dass NE7 mit 4.2 Rp/kWh weniger kostet als NE1-6 mit 5.7 Rp/kWh.
Um korrekt darüber zu diskutieren, was dezentral eingespeister Strom kostet oder wert ist, müssen die Elemente richtig zugeordnet werden. Denn dezentral produzierter Solarstrom, eingespeist auf Netzebene 7, verhindert einen Stromtransport durch die Netzebenen 1 bis 6, was einer Kostenersparnis von über 5 Rp/kWh entspricht.
Dieses Papier soll aufzeigen, dass es dringend erforderlich ist, die Elemente in den Netzkosten zu hinterfragen. Zudem werden Hinweise gemacht, wo die Regulierungsbehörde ElCom in Zukunft noch etwas genauer hinschauen sollte, damit die Netzkosten von einigen Unternehmen nicht als Kostenstelle missbraucht werden.